Eine traumhafte Wanderung durch den historischen Mengketu-Weg – ein Geheimtipp in Xinjiang
Eine atemberaubende Wanderung auf dem Mongketu-Pfad: Ein verstecktes Juwel in Xinjiang, das man nicht verpassen sollte
Am ersten Abend in der kleinen Pension in Ku’yun schwirrten mir die Gedanken zu „Ewigkeit“ im Kopf herum, denn „Mongketu“ bedeutet im Mongolischen „niemals schmelzende Schneegipfel“. Am nächsten Morgen setzte ich mich in den altehrwürdigen Mitsubishi des Guides und fuhr die Xinjiang-Yarkant-Straße entlang nach Süden. Als wir schließlich am Absetzpunkt unter den Pappeln ankamen, war es bereits halb elf. Als ich das erste Mal ins Flussbett trat, war es so kalt, dass es mich erschauerte, aber das war nicht das Schlimmste – die Sonne brannte direkt auf meinen Kopf. Nach zehn Minuten begann ich schon zu bereuen, dass ich mir kein Sonnencreme bis hinter die Ohren aufgetragen hatte.
Als ich wirklich auf dem alten Pfad unterwegs war, wurde ich zuerst von einem langen Abschnitt des alten Flussbetts mit runden Steinen begrüßt, was meine Füße taub machte. Der erste Tag nach der Pappelwiese war 12 km lang, in 5 Stunden, und meine Füße begannen zu blasen, ohne Rücksicht auf Verluste. Aber je mehr ich lief, desto blauer wurde der Himmel. Die Pappeln warfen ihre riesigen Schatten wie Sonnenschirme, und der Wind brachte einen leichten Duft von Pappeln mit sich. Abends um acht kamen wir endlich am Lagerplatz an, es war noch hell. Ich kroch aus dem Zelt und als ich zurückblickte – die Schneeberge sahen aus wie frisch aufgeschlagene Sahnetorten, die untergehende Sonne strich eine Schicht orange-rosafarbenen Glanz darüber, und ich fühlte mich gleich geheilt.
Der Tianhu-Tag (Ulan Sadeq Naor) am zweiten Tag war ein echtes Postkartenmotiv. Die Wasseroberfläche des Sees war wie ein Spiegel, der die schneebedeckten Gipfel direkt an sich haften ließ. Ich umrundete den See eine ganze Stunde lang. Tatsächlich beträgt dieser Abschnitt nur 5 km, aber es war ein ständiges Auf und Ab mit Lockensteinen, und ich brauchte fast 8 Stunden. Am Ufer des Sees gibt es Wiesen zum Campen, aber man muss sich im Voraus einen Platz reservieren, zwei Typen aus unserer Truppe wurden fast von den Mitarbeitern zurückgeschickt, weil sie zu spät ankamen.
Am dritten Tag ging es vom Waldcamp zur Dongdesala-Station, und ich fühlte mich wie auf einem 15-km-Lift, der steil uphill ging. Als ich durch den Kiefernwald lief, blies der Wind kalt, und ich zog sofort alle meine Klamotten an: Fleece-Innenjacke, Daunenjacke, und meine Regenjacke kamen alle zum Einsatz. Das Schlimmste war, als ich einen kleinen Fluss überqueren musste, das Wasser war eiskalt, und meine Schuhe wurden nass. Abends wärmte ich meine Socken bis Mitternacht am Alkoholofen und wir teilten uns einen Fladenbrot, alle fanden den Tag echt bereichernd, denn entlang des Weges blühten die wilden Lilien, die so gelb leuchteten, als ob man Sonnenstrahlen darüber gestreut hätte.
Der vierte Tag war der härteste – der Mongketting Pass. Ein Drittel der 14 km waren Geröllhänge über der Schneelinie. Ich stützte mich auf meinen Wanderstock und zählte in einem Zug 800 Schritte, bis ich den Gipfel erreichte. Am Pass war der Wind so stark, dass es in meinem Gesicht schmerzte, aber die 360° Rundumsicht auf die schneebedeckten Berge war einfach unvergesslich. Am Nachmittag ging es dann den Hang hinunter zum Thermenlager, erschöpft steckte ich meine Füße direkt ins heiße Quellwasser, etwa 42℃, und die Kälte des Tages wurde vollständig herausgewaschen.
Am fünften Morgen wurde ich noch im Halbschlaf von einem Kameraden geweckt, der Fotos machen wollte. Der Morgennebel lag über dem ganzen Flussdal und sah aus, als hätte jemand Milch von oben bis unten darüber gegossen. Die letzten 14 km zum Tangbula Nationalwaldpark führten aus dem Gebirgspass, und als wir den Berg verließen, sprang das Handynetz gleich auf volle Leistung. Ich bemerkte erst, dass meine Eltern in der WeChat-Gruppe bereits 99+ Nachrichten gepostet hatten. Danach mieteten wir ein Auto zurück nach Yining, um den Nachtzug nach Ürümqi zu erreichen. Der Zug wackelte, und ich schlief wie ein Murmeltier, und als ich aufwachte, war es schon am nächsten Morgen um sieben Uhr fünfundfünfzig, perfekt um gerade noch zum Frühstück mit Rindfleisch zu kommen.
Überblick über die Reise
TAG | Abschnitt | Distanz/Zeit | Schlüsselworte zur Erinnerung |
---|---|---|---|
1 | Pappelwaldlager | 12 km / 5 h | Sonnenbrand, Schatten der Pappeln, Kieselsteine im Flussbett |
2 | Tianhu-Lager | 5 km / 8 h | Spiegelsee, Geröllhänge, wilde Erdbeeren |
3 | Dongdesala | 15 km / 8 h | Kieferwald, kalte Flüsse, wilde Lilien |
4 | Passtherme | 13 km / 8 h | Steile und schneebedeckte Hänge, 360° Schneeberge, warme Füße in der Therme |
5 | Tangbula-Ende | 14 km / 5 h | Morgennebel und Milchfluss, volles Signal beim Verlassen des Berges |
Nicht vergessen, diese Ausrüstung mitzunehmen
- Kleidung: Tagsüber 37℃ in der Sonne, nachts 2℃ mit Schnee, ich hatte Funktionsunterwäsche + Fleece + 800 g Daunen + eine Hardshell, das war völlig ausreichend.
- Schuhe: Hohe Wanderschuhe + Schneeschutz, wenn ich über den Fluss gehe, ohne den Schneeschutz, waren meine Füße einfach konsekvent nass; ich hatte drei Paar Wollsocken und zwei Paare Funktionssocken dabei, am dritten Tag war alles aufgebraucht.
- Schlafsystem: 1000 g Daunenschlafsack + Luftmatratze, nachts gab es keine Probleme. Das Zelt sollte leicht und doppellagig sein, denn nachts war der Wind so stark, dass er das Außenzelt wie einen Drachen blies.
- Kleinzeug: Sonnencreme SPF50++ + Lippenbalsam + Sonnenbrille + Buff, die Stellen, die ich nicht eingecremt hatte, wurden zu rohem Rindfleischfarbe.
- Essen: Morgens Haferflocken + Milchpulver, mittags einen Snickers + Beef Jerky + Rosinen überstehen, abends gemeinsames Kochen mit Nudeln und einem Ei. Kalorienreiche Käsekekse sind wirklich lebensrettend; ich habe in drei Tagen 500 g davon gegessen.
Einige Stolpersteine, von denen mir niemand erzählte
- Wasserstellen vorher mit den Kameraden bestätigen: Vor und nach dem Tianhu gab es drei Stunden lang keine sauberen Wasserquellen, und am ersten Tag hatte ich fast keine Luft mehr, während ich Beef Jerky aß.
- Müll muss mit runtergenommen werden: Ich habe bei der gesamten Wanderung die Verpackungen von Energy-Riegeln in meinen Hosentaschen gesammelt, und als ich in Ürümqi ankam, musste ich einen großen Haufen Plastiktüten aus meinem Rucksack schütteln.
- Die Uhrzeit ist wirklich zwei Stunden hinter dem Festland; selbst um zehn Uhr abends ist es noch hell, der biologische Rhythmus funktioniert überhaupt nicht. Der beste Weg, die Routine zu wechseln, ist, früh aufzustehen und viel zu laufen, wenn man erst um zehn Uhr abends ankommt, wird man sofort müde.
Wie man die Einheimischen respektiert
- Wenn ihr an Jurten vorbeikommt, solltet ihr nicht laut zu den Schafherden rufen; die Hunde der Hirten sind sehr aggressiv, aber ein Lächeln öffnet die Türen.
- Wenn ihr an der Tür einer kasachischen Jurte vorbeigeht, sagt ruhig „jaksi“ (Hallo), die Chancen stehen gut, dass man euch zu einer Tasse Milchtee einlädt.
- Wenn ihr Fotos machen wollt, fragt vorher „Darf ich ein Foto machen?“; niemand wird ablehnen, aber stellt niemals unaufgefordert den Fokus auf das Innere der Jurte.
Wenn ihr wirklich loslegen wollt, achtet auf diese Zahlen
- Der gesamte alte Weg ist jetzt nur an der Tangbula-Stelle erschlossen; Allradfahrzeuge können bis zur Baumgrenze am dritten Tag fahren, wer nicht die gesamte Strecke gehen will, kann am D3-Punkt abgeholt werden.
- Die 70 km Gesamtlänge müssen nicht vollständig gegangen werden; ich kenne ein Mädel, das nur bis zum Tianhu gegangen ist und dann umgekehrt ist, und trotzdem schöne Fotos gemacht hat.
- Fahrgemeinschaften von Ürümqi - Ku'yun - zum Start der Duku fahren täglich um 7:30 Uhr vom Busbahnhof in Nianzigou ab, 140 RMB pro Person.
Über die Kosten
Posten | Referenzpreis (RMB) | Anmerkungen |
---|---|---|
Fahrgemeinschaft Hin- und Rückfahrt | 280 | Ürümqi⇌Duku-Start |
Lagergebühr | 50/Nacht | Zwei Nächte in Pappelwiese + Tianhu |
Thermenlager | 20 | Zuschlag für Thermalbad 10 RMB pro Person |
Rückfahrt nach Yining per Mietwagen | 600/Fahrzeug | Platz für 6 Personen, dann 100 RMB pro Person teilen |
Vollversicherung | 30 | Xinjiang Outdoor-Versicherung für drei Tage |
Vollverpflegung | 200 | Gemeinschaftliche Kosten für Zutaten |
Zu guter Letzt
Nehmt nicht zu viele Kameralinsen mit, ein Kamera-Body, ein Objektiv und ein Handy reichen aus, sonst werdet ihr weinend den Pass hinaufkriechen.
Erwartet auch nicht, dass ihr jeden Tag eure Haare waschen könnt; trockenes Shampoo + Feuchttücher sind für drei Tage genug, danach könnt ihr wieder ordentlich duschen.
Unterschätzt nicht die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht in Xinjiang; drei-Lagen-Kleidungsprinzip ist wirklich eine Überlebensformel.
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